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Pilzliteratur

Vor, während und nach meinen jährlichen Pilzführungen werde ich oft gefragt, ob ich Literatur zum Thema empfehlen könnte. Vielleicht bist auch Du so auf diese Seite geraten. Also habe ich mein doch recht üppiges Pilzbuchregal durchgeguckt und meine Lieblingswerke hier aufgelistet.

Die Bilder kannst Du jeweils anklicken, um Dir das Buch evtl. zu kaufen. Solltest Du Dich für einen Kauf via dem bösen Amazon entscheiden, freu ich mich trotzdem ein bisschen – es handelt sich um Partnerlinks. Noch hat das niemand gemacht, deswegen kann ich nicht sagen, wie viel mir das bringt. Soviel zur Transparenz!

Ich hoffe, ich kann Dir hiermit weiterhelfen, dieses schöne Hobby fortzuführen! Wenn Dir die Führung gefallen hat und Du Dich jetzt auch noch für diese kleine Hilfestellung bedanken willst, darfst Du gerne hier ein Sümmchen Deiner Wahl hinterlassen:


Für eine weitere Führung kannst Du mich auch privat buchen.
Und wenn es Dir hier generell schon gut gefallen hat, sei herzlich eingeladen, auch den restlichen Blog zu durchstöbern (via Klick nach oben aufs Blog-Logo, das Stinkhörnchen oder übers Archiv ganz unten auf der Seite). Hinterlasse auch gerne Kommentare, wenn Dir meine Führung gefallen hat oder Du sonst noch etwas loswerden willst!

Vielen Dank! Und auf geht’s!

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Bestimmungsliteratur

Mein persönlicher Liebling, das „Parey’s Buch der Pilze“ ist leider in jeder Auflage innerhalb kürzester Zeit vergriffen und dann zu teils horrenden Preisen auf Ebay zu erwerben. Aber schließlich ist der Markt voll von Pilzbüchern für Anfänger und Fortgeschrittene und deswegen möchte ich hier vorab nur auflisten, was ein Bestimmungsbuch mindestens leisten muss, damit man damit ordentlich arbeiten kann:

  • Die Bebilderung sollte mehrere Altersstadien der Pilze umfassen und halbwegs farbecht gestaltet sein – Fotografien wie Zeichnungen. Das i-Pünktelchen wäre, wenn der Pilz auch mit seinem Baumpartner oder Substrat zusammen abgebildet ist.
  • Die Beschreibung des Pilzes sollte ausführliche Angaben zum Erscheinungsbild des Pilzes geben – nicht zur zum Speisewert! Dazu gehören Angaben zu Größe, Durchmesser, Farbe, Musterung von Hut und Stiel, Beschaffenheit des Hymeniums (z.B. Lamellen) und des Fleisches, Geschmack, Duft, Stielbasis. Außerdem sollte eine Beschreibung des Habitats und des Substrats und sein Auftreten beschrieben sein. Besonders wichtig sind noch Angaben zu eventuellen Verwechslungspartnern und was die wichtigsten Unterschiede sind.
  • Wenn das Pilzbuch dann noch um irgendeine Art Bestimmungsschlüssel angereichert ist – und sei es nur ein Farbcode von „Röhren, Lamellen, sonstiges“ – ist das auch viel Wert. Das erspart einem viel Blättern und man bekommt ein besseres Gefühl für die feinen Unterschiede zwischen den naheverwandten Arten.
  • Ein alphabetisches Glossar mit taxonomischer Bezeichnung („Amanita muscaria“) und Trivialnamen („Fliegenpilz“) sowie eine ausführliche Einführung und die wichtigsten Merkmale (z.B. „Was ist ein genatterter Stil?“, „Wie sehen freie Lamellen aus“) muss unbedingt sein!
  • Und last but not least:
    Pilzbücher sollten stets halbwegs aktuell gehalten werden!
    (nicht älter als 10 Jahre)
    Die Wissenschaft rund um Pilze ist längst nicht abgeschlossen und es wandern ständig Arten von der Positiv- in die Negativliste oder gar komplett neu nach Deutschland ein.

Taschenlexikon der Pilze Deutschlands – Guthmann/Hahn/Reichel

Für 34,95€ holt man sich auf den ersten Blick ein >400 Seiten langes Buch der Kategorie „Literatur zum Staunen“ ins Haus. Genau genommen eignet es sich aber auch durchaus als Bestimmungsbuch. Alle behandelten Pilze sind mit Fotos der Art in verschiedenen Altersstadien illustriert. Dazu gesellt sich eine gelbe Textbox mit den Merkmalen, ergänzt durch eine ausführliche Liste von Verwechslungspartnern, genau wie sie sein sollte. Darauf folgen jede Menge interessante Bemerkungen zur Art. Von der Toxikologie und Chemie über die medizinischen Eigenschaften bis zur Geschichte der Art kann man sich hier geradezu erschöpfend einlesen. Sämtlichen Bemerkungen sind Quellen hinterlegt. Für pilzinteressierte Biologen, Mediziner und Chemiker ist dieses Buch definitiv ein Must-Have im Bücherregal!

Grundkurs Pilzbestimmung

Für 26,95€ bekommt man >400 kunterbunte Seiten. Das Buch tut, was es soll, es ist ein Grundkurs zur Pilzbestimmung und enthält allerlei reich bebilderte Informationen über Bestimmungsmethodik und Ökologie der Pilze. Besonders gelungen finde ich den im hinteren Teil des Buches angelegten „Who is who“-Teil, der einen mit tollen Zeichnungen und einprägsamen Beschreibungen in die wichtigsten Speise- und Giftpilze einführt. Auch der Bestimmungsschlüssel ist durchaus brauchbar, gerade um den Umgang mit Schlüsseln zu lernen. Die Texte zu den Familien oder Gattungen erleichtern das Erlernen der Taxonomie. Allerdings stören sich eingefleischte Mykologen besonders häufig an diesem Teil, da sich der ein oder andere grobe inhaltliche Fehler eingeschlichen hat. Wer nicht allzu wissenschaftlich an das Thema heran gehen will, mag darüber hinwegsehen. Schwerer wiegt, dass die Fotos nicht besonders farbecht geraten sind. Das kann zu Verwechslungen führen, gerade wenn man mit dem Schlüssel noch nicht sicher umgehen kann. Hier also ein dickes Vorsicht!
Trotzdem: Für mich bleibt das Buch ein Anfänger-Klassiker! Ich hab es damals regelrecht verschlungen und konnte mich gar nicht daran satt sehen.

Literatur zum Staunen

Verwobenes Leben – Merlin Sheldrake

Für 29€ erhält man ein >400 Seiten langes Buch in einem durchaus dekorativen Einband. Hier und da ist der Autor vielleicht mal etwas spirituell oder scheint ein paar Psilocybe zu viel konsumiert zu haben. Aber tatsächlich haben wir es hier mit einem wissenschaftlich durchaus wertvollen Werk zu tun, das einen eigentlich von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann zieht. Absolut empfehlenswert!
(Besonders cool: Über das Buch verteilt finden sich jede Menge kunstvolle Zeichnungen, die der Autor höchstpersönlich mit Tintlings-Tinte hergestellt hat!)

Das geheimnisvolle Leben der Pilze – Robert Hofrichter

Für 13€ bekommt man >200 Seiten unterhaltsam geschriebener Pilzfakten. Diese sind gut verdaulich in Kurztexte verpackt und lassen sich über das Inhaltsverzeichnis und das Glossar schnell wiederfinden. Thematisch handelt es sich um ein Potpourri verschiedenster Bereiche, von der Ökologie über industrielle Nutzung bis zur Bratpfanne ist alles dabei.

Pilze: Wissenswertes aus Ökologie, Geschichte und Mythos – H. Schmid & W. Helfer

Dieses feine Büchlein ist neu vermutlich vergriffen, aber für einen Appel und ein Ei bekommt man gebrauchte 160 Seiten. Diese enthalten sehr viel sehr spannend verfasste Information, gerne mit einer guten Prise Humor. Auch die Bebilderung ist ein Genuss. Thematisch bekommt man auch genau das, was einem der Titel verspricht. Ein Dauerbrenner bei meinen jährlichen Vorbereitungen auf die Pilz-Führungen!

Pilzbegegnungen – Rudolf Rossmeissl

Auf den rund 120 Seiten findet man ein ganz besonderes Sammelsurium aus Pilz-Fachwissen, wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Geschichte der Pilze, Pilzrezepte bis hin zu Pilzgedichten. Ein Kuriosum unter allen Büchern über Pilze, die ich besitze.

Dokumentationen

Arte Doku: Der Blob – Schleimiger Superorganismus

Atemberaubende Aufnahmen und viele spannende Geschichten aus dem Reich der Schleimpilze!

Podcasts

Aus der Dlf Audiothek | Zeitfragen | Pilze – Das unsichtbare Potenzial: Fungal Highway

https://www.deutschlandfunkkultur.de/pilze-das-unsichtbare-potenzial.976.de.html?dram:article_id=457325

Weitere wissenschaftliche Literatur, auf die sich meine Führung aufbaut:

Zeitschriftenartikel

  • „Pilze im Rückspiegel – eine kurze Geschichte der Pilze während der letzten zwei Milliarden Jahre“ von Hans Halbwachs, erschienen in der Zeitschrift für Mykologie 85/2, 2019
  • „Cadmium – ein Wachstumsfaktor für den Schiefknolligen Anischampignon Agaricus abruptibulbus (Peck) Kaufmann“ von Hans-Ulricht Meisch, Anne-Ruth Scholl und Johannes A. Schmitt, erschienen in der Zeitung für Naturforschung 36c, 1981
  • „Die Auswirkungen von Stickstoffeinträgen auf Artengemeinschaften von Pilzen“ von Thomas W. Kuyper, erschienen in der Zeitschrift für Mykologie 79/2, 2013
  • „Was ist dran am Mondeffekt der Pilze?“ von Hans Halbwachs, erscheinen im Tintling 54 (Heft 1/2008)
  • „Auswirkung erhöhter Stickstoffbelastung auf die Stabilität des Waldes“ Synthesebericht im Auftrag des BAFU, Institut für angewandte Pflanzenbiologie 2011 (W. Flückinger, S. Braun, R. Mainiero, K. Schütz, V. Thomas)
  • „Bacterial farming by the fungus Morchella crassipes“ Martin Pion, Jorge E. Spangenberg, Anaele Simon, Saskia Bindschedler, Coralie Flury, Auriel Chatelain, Redouan Bshary, Daniel Job and Pilar Juniper – https://doi.org/10.1098/rspb.2013.2242

Webseitenartikel

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